Auch im Juli und August zeigen sich im Lehmann-Garten noch einige prächtige Pflanzen in ihrer ganzen Schönheit. Wir werfen einen Blick auf zwei faszinierende Arten mit ihrer ganz eigenen Geschichte und Bedeutung. Lesen Sie mehr von diesen außergewöhnlichen Pflanzen in unserem Beitrag.
Der Echte Buchweizen
Der Echte Buchweizen, Fagopyrum esculentum, besticht durch seine anmutig aussehenden weiß bis rosa Blütenblätter und die dreieckig- spießförmigen Blätter. Auffallend sind die scharf 3-kantigen Nüsschen. Diese sehr alte Kulturpflanze ist in Zentralasien beheimatet, in Mitteleuropa eher selten vorkommend.
Gesundheitlich wertvoll ist er besonders durch den hohen Gehalt an Rutin, einem Flavonoid, das die Mikrozirkulation in den Blutgefäßen verbessert. Außerdem besitzt er neben den gefäßschützenden auch entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Dies erklärt warum Buchweizen als Gesundkost für ältere Menschen empfohlen wird. Besonders gehaltreich sind die Blüten und grünen Pflanzenteile, die Zubereitung als Pfannkuchen ist sicher vielen bekannt. Auch die Blätter können – gekocht als Spinat – gegessen werden. Also für Kinder und Survival-Freaks interessant. Faszinierend ist, dass Buchweizen kein Getreide ist, sondern ein Knöterichgewächs.
Der Anis-Ysop
Der Anis-Ysop, Hyssopus officinalis ist ein Lippenblütler und weder Anis noch Ysop. Wer ist wohl auf diesen irreführenden Namen gekommen? Er ist eine leckere Tee- und Gewürzpflanze und unter anderem unter den Synonymen Duftnessel oder Bienenpflanze zu finden.
Beim einjährigen Anis ist das süße Aroma in den Früchten konzentriert. Im Anis-Ysop sind es die Blätter, die ein köstliches Anis/Lakritzaroma abgeben. Und das ist auch das einzige, was an dem Namen Anis-Ysop zutreffend ist.
Im Sommer erfreut sie uns zusätzlich mit lila Blütenkerzen, die ca. 15-20cm lang werden. Ganz ähnlich übrigens wie der Sommerflieder. Möglicherweise wird ihm der Anis-Ysop aber den Rang bei den Schmetterlingen abspenstig machen. Außer in Süßspeisen und in Tees (dort spart er den Zucker) besonders lecker in frischen, grünen Salaten. Der Überlieferung nach soll der Tee Erleichterung bei Menstruationsbeschwerden verschaffen.
Er ist winterhart und vollkommen an unser Klima angepasst.
