Auch der Lehmann- Garten ist inzwischen aus dem Winterschlaf erwacht, und es hat sich einiges getan im letzten Jahr.
Besonders eindrucksvoll sind mit Sicherheit die Frühblüher, die zur Eröffnung des Gartens ab März zu sehen sind. Schon jetzt zieren, die Schneeglöckchen und Winterlinge, wie überall in der Natur, den Garten. Ab April sind natürlich die Narzissen, Tulpen und Primeln in ihrer Blüte erwähnenswert und als besonders ausgefallene Pflanzen die Rattenschwanz-Radieschen. Diese Rarität ist besonders leicht zu kultivieren, kann sehr früh in den Boden gebracht werden und schmeckt besonders gut zu Butterbroten mit Frischkäse. Den Namen verdankt diese aus Asien stammende Pflanze der Form der Früchte, in diesem Fall den grünen Schoten, die sehr scharf schmecken. In diesem Zusammenhang wollen wir auch darauf hinweisen, dass zu dieser Jahreszeit die Blätter der Herbstzeitlosen zu finden sind, diese sehr giftige Pflanze wird häufig mit dem ungiftigen Bärlauch verwechselt. Die Aussaaten und die Pflege sowie Erhaltung der Schönheit des Gartens ist nur möglich dank der unermüdlichen Arbeit unserer Gärtnerin Cordula Lick, die dankenswerterweise von der Stiftung fest angestellt ist.
Hinweisen möchten wir auch darauf, dass einige Pflanzen des Jahres 2025 in unserem Garten zu finden sind. Dazu gehören die Roteiche als Baum, der Blattkohl als Gemüse und die Linde als Heilpflanze des Jahres. Der Blattkohl, botanisch die Brassica Oleraceae-Gruppe, trägt zur Nutzungsreife am Ende seines unverzweigten Sprosses einen ausgebreiteten Blattschopf. In MItteleuropa wurde Kohl schon in der Jungsteinzeit verzehrt, für Deutschland gibt es erst aus dem Mittelalter sichere Beschreibungen. Blattkohle waren die ersten und sind damit die ältesten Nutzungsformen. Ein sehr bekannter Blattkohl ist der Grünkohl, der bisher auch immer in unserem Garten angebaut wurde. Grünkohl wurde früher auf verschiedene Weisen genutzt: im Herbst verwendete man die unteren Blätter als Viehfutter, im Winter lieferten wie heute noch die Rosettenblätter eine frische Ernte, der Strunkaustrieb wurde im Frühjahr verzehrt, das Mark der Strünke wurde roh gegessen oder mit Kartoffeln zubereitet und schließlich dienten die trockenen Strünke zum Verfeuern. Zu den Blattkohlen gehören weiterhin Futter- oder Kuhkohl, Mark- oder Markstammkohl, Kohlrabi, Palmkohl, Zier- oder Federkohl. Die Besucher dürfen also gespannt sein, welche Blattkohle in diesem Jahr im Lehmann-Garten zu finden sind.
Um mehr Licht für die Bodenvegetation im Lehmann-Garten zu bekommen, sind einige kranke, die Vegetation störende und der Verkehrssicherungspflicht unterliegende Bäume mit Hilfe der Hausmeister und einer professionellen Firma im letzten Jahr gefällt worden. Eine der beiden Informationstafeln ist durch die Hausmeister neu gebaut worden. Diese Tafel ist inzwischen mit Inhalten versehen worden, die für die Besucher interessant sind. Es geht um einen geschichtlichen Überblick zur Wiederentdeckung und Rekultivierung des Gartens, die dem unermüdlichen Wirken von Dr. Wilhelm Gerhardt zu verdanken ist. Die liebevolle Gestaltung der Tafel verdanken wir dem sehr engagierten Einsatz unserer jungen Mitstreiterinnen Carolin und Lisa. Dank ihrer Initiative gibt es diese eigene, hervorragend gestaltete Webseite des Lehmann-Gartens, ausgehend von der offiziellen Webseite der Stiftung und unterstützt durch diese. Das eröffnet uns unendliche Möglichkeiten, die zum Teil schon in die Tat umgesetzt werden konnten. Hier sei dieser Blog erwähnt, der einige interessante Pflanzen vorstellt. Geplant ist in Zukunft auch einige Veranstaltungen im Vegetationsjahr anzubieten, über deren Inhalte wir uns bereits Gedanken gemacht und ausgetauscht haben, deren Umsetzung schrittweise in diesem Jahr begonnen werden kann. Wichtig zu erwähnen ist, dass es ein neues Logo gibt, in Absprache mit der Stiftung und passend bzw. in Anlehnung an die bereits bestehende Webseite. Demzufolge ziert das neue Logo die Flyer bereits.
Zudem soll es in naher Zukunft auch ein Banner am Zaun zur Prenzlauer Allee geben, um die Öffentlichkeit auf dieses kleine Idyll am Stadtrand hinzuweisen. In diesem Zusammenhang sei noch einmal auf die Öffnungszeiten des Lehmann- Gartens hingewiesen.
Wir haben von März – Oktober jeden Mittwoch von 10 – 12 Uhr für Besucher geöffnet, Termine für Führungen außerhalb dieser Zeiten können unter folgenden Kontakten vereinbart werden:
Karola Ulrich – Koordination: 0171 5850965
Cordula Lick – Gärtnerin und gute Seele des Gartens: 0152 08702371
Zu den besonderen Höhepunkten im Gartenjahr gehören ohne Zweifel die Tage der Offenen Gärten am 14./15.06. und am 14.09. der Tag des Offenen Denkmals.
