Alle Jahre wieder verzaubert der Weihnachtsstern uns in der Adventszeit und die Christrose zeigt sich mitten im Winter, wenn andere Blühpflanzen nicht mehr zu finden sind.

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Der Weihnachststern

Der Weihnachtsstern, Euphorbia pulcherrima gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Ursprünglich ist der Weihnachtsstern in den tropischen Laubwäldern Mexikos und Südamerikas beheimatet. Vor etwa 200 Jahren wurde diese Pflanze von Mexiko in die USA gebracht und eroberte in den 1950er Jahren als Weihnachtszierde weite Teile der Welt. Typisch sind die roten Blätter, die nicht zur Blüte gehören. Denn es handelt sich vielmehr um gefärbte Laubblätter, welche auch als Hochblätter bezeichnet werden und wie die dunkelgrünen Laubblätter länglich geformt sind. Züchtungen gibt es auch mit weißen, rosa oder gelblichen Hochblättern, diese umgeben den eigentlichen unscheinbaren grün-gelblichen Blütenstand.

Die gesamte Pflanze, vor allem der Milchsaft ist aufgrund der enthaltenen Diterpene giftig. In den Zuchtformen sollen zwar keine Giftstoffe mehr enthalten sein, dennoch sind mittelschwere Vergiftungen möglich. Die Symptome nach Verzehr reichen von Zittern, Übelkeit, Erbrechen bis zu Benommenheit. Bei Berührung mit dem Pflanzensaft drohen Reizungen und allergische Reaktionen der Haut. Die Azteken verwendeten den Milchsaft zur Behandlung von Fieber, daher auch der Name: Stern der Azteken. Als Zierpflanze aus dem Gewächshaus erfreut der Weihnachtsstern uns von November bis Februar mit seiner Blüte. Beim gießen sollte Staunässe vermieden werden.

 

Weihnachtsstern

 

Christrose

Die Christrose, Helleborus niger gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Der heute übliche Name Christrose bezieht sich auf den Blühzeitpunkt in der Weihnachtszeit zu Christi Geburt. Den Namen Nieswurz verdankt sie der Eigenschaft der pulverisierten Wurzel, starken Niesreiz auszulösen. In der Volksmedizin wurde das Pulver auf diese Weise genutzt, um böse Geister und Krankheiten auszutreiben, allerdings mit bisweilen fatalen Folgen wie Mund- und Nasenbluten. Alle Pflanzenteile der Christrose, besonders Wurzeln und Samen, sind sehr stark giftig. Das enthaltene Nervengift Protoanemonin führt bei Haut- und Schleimhautkontakt zu Rötung, Juckreiz und Blasenbildung. Bei oraler Aufnahme kommt es zu Schwindel, Schluckbeschwerden, Erbrechen und Durchfall bis hin zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen. Ein weiterer Inhaltsstoff Hellebrin ist ein Glykosid, das stark herzwirksam ist und zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Deshalb empfiehlt es sich, beim Schneiden dieser Pflanze Handschuhe zu tragen.

Die Christrose ist eine winterharte, immergrüne Staude und wird bis 40cm hoch. Sie besitzt weiße, mitunter auch rosafarbene Blüten. Wenn es frostig kalt wird, schützt sich die Christrose mit einem Trick: Sie zieht das Wasser aus ihren Leitungsbahnen ab, damit sie nicht vom Eis gesprengt werden. So kann sie Temperaturen bis mindestens minus 10°C überstehen. Wenn es wärmer wird, zieht die Pflanze das Wasser zurück und die erschlafften Blätter richten sich wieder auf. Christrosen blühen ab November und treiben bis in den Frühling immer neue Blüten nach. Sie gehören zu den ältesten Kulturpflanzen, da ihre dauerhafte Winterblüte die Menschen seit jeher fasziniert.

Christrose